Sehr geehrte Frau Rawe,
eigentlich hatte ich etwas ganz anderes vor. Mein Computer ist eine Welt für sich. Die ist ziemlich weitgespannt und die Inhalte meiner Ordner tummeln sich auf fast allen Kontinenten und auch in längst vergangenen Zeiten.
Vor längerer Zeit hatte ich mal den „Boten“ heruntergeladen, weil ich während meiner privaten Recherchen auf „Der Suche nach der Vergangenheit“ darauf gestoßen war. Ich habe von 1948 bis 1965 in Herne gelebt. Sie sehen also daran, dass ich ziemlich alt sein muss. So vieles habe ich vergessen. Aber, wenn ich keine Historikerin bin, so denke ich, dass Gegenwart nicht ohne Vergangenheit zu verstehen ist.
Und auch den „Boten“ hatte ich schon wieder vergessen. Der war zudem falsch eingeordnet. Damals hatte ich nicht viel daraus gelesen. Auf später verschoben wie so oft. Schließlich tummele ich mich auf vielen Feldern.
Heute sehe ich aber einen Grund, Ihnen zu schreiben. Ihre Stofftierfamilie hätte sich mit unserer sicher gut vertragen. Bei mir spielte nur „Teddy“, ein grün-schwarzer Rupfenbär eine untergeordnete Rolle, weil der eigentlich meinem älteren Bruder gehörte. Die wichtige Position nahm meine Puppe Elisabeth ein. Aber später, bei meinen Kindern und mir, hatten alle Tiere Namen und besondere Charaktere und Aufgaben. Und das waren viele. Sie schliefen z. T. in einer im Zimmer gespannten Hängematte.
Ich stimme Ihnen zu, wenn sie jedem kleinen oder groß gewordenen Kind ein Stofftier wünschen. Deshalb finde ich Ihre kleine Geschichte so sympathisch.
Eigentlich fällt mir zu jedem der anderen Artikel etwas ein, das ebenfalls mit meinem Leben zu tun hatte.
Mit den besten Grüßen
Helga Kawashima